(Januar 2025) ... Alle 14 Tage dienstags um 18 Uhr trifft sich die an Geschichte interessierte Gruppe im Keller des Lemförder Rathauses, um den Nachschub an historischem Material zu sichten, zu sortieren, in einen zeitlichen Kontext zu bringen und zu digitalisieren. „Was uns in der Gruppe noch fehlt, sind Bürger aus Marl, Stemshorn und Brockum“, gibt von Husen zu bedenken und hofft, dass sich Freiwillige und an Lokalgeschichte Interessierte finden werden. Gern sind auch junge Bürger gefragt oder solche, die wie Stubbe, Friedl und Binnewitt mit dem „gewissen Blick von außen auf die Samtgemeinde“ schauen. Die drei sind nämlich nicht im Lemförder Land geboren, sondern stammen aus der Lüneburger Heide (Stubbe), aus Bünde (Binnewitt) und Thüringen (Friedl). Alle wohnen aber in der Samtgemeinde und interessieren sich sehr für die Geschichte. Rita Binnewitt kommt ins Schwärmen: „Ich war als Kind mit den Eltern am Dümmer und dann 35 Jahre in Frankfurt und habe mich als Rentnerin in Lemförde und seine besondere Geschichte verliebt.“ Ihre Wahlheimat ist ihr so ans Herz gewachsen, dass sie dem Aufruf sofort nachkam. „Wie kann ich mehr lernen als mit dem Schmökern in der Geschichte?“
Monika Stubbe wollte mehr über Lembruch, den Dümmer und die Region erfahren, als sie von ihrem Mann Ralf wusste. Harald Friedl interessieren alte Karten, und er möchte, wenn er demnächst in Rente geht, sich noch viel mehr engagieren. Andre Rogge ist Informatiker und der perfekte Part in der Gruppe für die Digitalisierung. „Ich finde Geschichte und die Archivierung sehr spannend“, sagt der Youngster der Truppe. Dann noch Bruno Matzke: „Er ist einfach ein Alleswisser über Hüde und Lembruch und zudem ein Profi in Ortsgeschichte“, sagt von Husen über ihn. Mit ihm gemeinsam hat er bereits die zwei Chronikbände über Hüde bearbeitet.
Welche konkreten Aufgaben erledigen aber von Husens Mitstreiter im Lemförder Archiv? Auf dem großen Tisch im Archivar-Büro des Rathauses liegt ein Teil der Antwort: ein riesiger Haufen Fotos. Ungeordnet, auch zeitlich durcheinander. Daneben ein Stapel wunderbarer Fotoalben aus der Zeit, als noch Wert auf Ausführung der Kladde gelegt wurde. Die Fotos sind mit Fotoecken eingesteckt und mit zarten Pergamentseiten voneinander getrennt. Schwarz-weiß, Sepia oder in den typischen Farben der 1970er/80er-Jahre, mit glattem oder geriffeltem Rand. Zwei wunderbare Keks- und Mehldosen, leicht angerostet, runden den Fundus ab. „Das hat mir alles Frau Niemeyer aus Diepholz übereignet“, erklärt von Husen.
„Wackers Schorse“? Da klingelt es
Niemeyer, Diepholz? So fängt immer die Recherchearbeit an. „Das sind Fotos, Postkarten, Dokumente und ein Führerschein zur Hofstelle Wacker in Hagewede.“ Da klingelt es bei den Einheimischen. „Wackers Schorse“, meint Matzke. Und auch Monika Stubbe ist lange genug am Dümmer, um die Hofstelle, die sich längst in die Gaststätte „Zur Eiche“ verwandelt hat, zu kennen. Langsam tasten sich die „Hobby-Geschichtler“ an den Fundus. „Das ist doch der alte Sportplatz, die Theke, könnte das Frau Wacker sein, die die besten Bratkartoffeln der Region machte?“ Schwarmintelligenz und Teamspirit treiben die Archivare an. Und so ist das immer. Jeder weiß was, und schmeißt man zusammen, entsteht ein fast vollständiges Bild.
Fast genau vor einem Jahr rief von Husen zur Hilfe auf: „Sie möchten sich ehrenamtlich engagieren? Wir bieten Ihnen die Mitarbeit im Samtgemeindearchiv Lemförde an. Sinnvoll wäre die Mitarbeit für einen längeren Zeitraum, denn das Eingewöhnen in alte Schriften braucht seine Zeit.“ Dieses Anforderungsprofil hat die Helfer nicht abgeschreckt, sondern inspiriert. Sie bekommen auch an diesem Abend „Hausaufgaben“ mit nach Hause. Fotos müssen eingescannt, beschriftet und in der Region eingeordnet werden. „Ein Problem ist immer, das kennt jeder Nachfahre bei Auflösung eines Haushaltes, dass Bilder nicht beschriftet sind. Kennt man die Person nicht oder kann man bei ganz alten Fotografien die deutsche oder Sütterlinschrift nicht entziffern, wird es schwer“, weiß von Husen. Dann kämen er und sein Team ins Spiel.
Vermeintliche Familienbilder werden zu Zeitzeugen und dokumentieren Arbeits- und Lebenswelt und damit Zeitgeschichte. „Bilder sind konservierte Erinnerungen, die sich mit den Erzählungen der Familienangehörigen zu einer Geschichte entfalten“, schwärmt von Husen. Da er jetzt Hilfe hat und noch auf weitere hofft, leistet die Gruppe eine „klassische doppelte Buchführung“. Verbleibt der Fundus im Lemförder Archiv, wandern die Zeugnisse in einen schwarzen Karton und ins klimatisierte Archiv. Aber nicht, bevor sie nicht digitalisiert sind. „Aber wer weiß, wie das mit der Technik und der Lesbarkeit weitergeht.“ „Papier überdauert Jahrhunderte“, kommentiert Fachfrau Monika Stubbe, die lange in der Papierindustrie tätig war und ein Lächeln beim Betrachten der über hundert Jahre alten Fotos im Gesicht hat. (sbb)
Kontakt
Wer Pläne, Fotos, Schriften und Dokumente zur Historie der Samtgemeinde besitzt und sie teilen möchte, ist eingeladen, das Archiv zu kontaktieren. Ansprechpartner ist Ludger von Husen, Tel. 05443/20961 (donnerstags 10 bis 12 Uhr), E-Mail: ludger.von-husen@lemfoerde.de
Quellenangabe: Diepholzer Kreisblatt vom 23.01.2025, Seite 13
Dezember 2022. Lotta (10) und Paul (14) Hannker und Tim Heseker (13) sind aktiv in der Jugendfeuerwehr der Samtgemeinde Lemförde. Der Feuerwehrnachwuchs freute sich am Ende des Jahres riesig über den schweren Bundesbank-Geldsack vom Hüder Dorfverein. In dem „Säckel“ verbergen sich insgesamt 360 Euro für die Abteilung der Jugendfeuerwehr.
Das Geld stammt aus dem Spendentopf vom Hüder Weihnachtsmärchen, der sich durch freiwillig gelöste Fahrkarten für das Kinderkarussell und dem Verkauf der Lose am Glücksrad füllte. „Die Summe ist ganz schön gut, denn ein Los hat nur 50 Cent gekostet“, zieht der Vorsitzende des Hüder Dorfvereins Uwe Pomplun ein erfreuliches Fazit. „Das Geld kommt gerade richtig, denn wir fahren nächste Woche mit der Jugendfeuerwehr in die Eishalle nach Osnabrück“, ergänzt der Leiter der Jugendfeuerwehr Arne Klös. Außerdem feiert die Jugendfeuerwehr im nächsten Jahr ihren 50. Geburtstag und die Kinderfeuerwehr wird zehn.
alle Fotos privat
„Hurra, der See ist mal wieder zugefroren, da geh ich mal schnell zum „Roode Jan“ und mache ein Foto“. Das dachten sich einige junge Fotografen, die dem Foto- und Malwettbewerb des Hüder Dorfvereins folgten. Die Organisatoren des Hüder Weihnachtsmärchens 2022 hatten zu der Aktion aufgerufen. Ziel: Der Nikolaus im Hafen der Segelschule Godewind sollte mit abgelichtet sein. „Leider wurden keine gemalten Arbeiten eingereicht“, berichtet der 1. Vorsitzende des Hüder Dorfvereins, Uwe Pomplun. Unter den eingereichten Fotos wurden insgesamt vier Preise vergeben. Darunter drei Eintrittskarten für den Tierpark Ströhen und ein Gutschein für den Besuch der Eismanufaktur in Hüde. Das Foto der Geschwister Wendorf erreichte die Veranstalter leider zu spät, da es aus Göttingen kam. Gefreut wurde sich trotzdem.
Der Hüder Dorverein sagt: "Herzlichen Dank allen Teilnehmenden und natürlich den Spendern der Preise, dem Tierpark Ströhen und der Eismanufaktur Hüde." Für Ideen im nächsten Jahr, „worin sich Kinder und Jugendliche an Weihnachten gerne kreativ messen“ würde sich das Orga-Team des Weihnachtsmärchens sehr freuen. Diese können gern per E-Mail geschickt werden an: HuederDorfvereineV@web.de
Im Hafen der Segelschule Godewind in Hüde lädt ein rot gekleideter Kollege mit weißem Bart zum Fotoshooting ein. Der Hüder Dorfverein nennt den lustigen Kerl „De roode Jan“.
Doch bevor die lustige Figur anlegte, schipperte sie von einem Hüder Hafenbecken zum anderen. Die Mischung aus Nikolaus und Weihnachtsmann soll Foto- oder Malmotiv für Interessierte sein, denn der Dorfverein lobt in diesem Jahr einen Foto- und Malwettbewerb zum Hüder Weihnachtsmärchen aus.
Noch bis 18. Dezember 2022 können die Fotos und gemalten Werke mit dem Gesellen im Hafenbecken per E-Mail an HuederDorfvereineV@web.de oder per Post an den Vorsitzenden Uwe Pomplun, Hohen Weg 35, 49448 Hüde gesandt werden.
Bitte Namen, optional das Alter, eine postalische Adresse oder eMail-Adresse und/ oder Telefonnummer für eine evtl. Gewinnbenachrichtigung angeben!
Eine Jury der Organisatoren wird vor Weihnachten unter allen Einsendungen eine Auswahl treffen und die Gewinner prämieren. (Fotos: sbb)
Am 1. September 2022 war der NDR mit dem Bingo-Bär Michael Thürnau zu Gast auf dem Hüder Dorfplatz - und der war gut gefüllt! Zahlreiche Menschen kamen und wurden vom Bingo-Fieber gepackt. Bei herrlichem Wetter und bester Stimmung war das ein gelungenes Event!
Heiner Richmann, 18 Jahre lang Vorsitzender des Dorfvereins Hüde, trat bei der diesjährigen Wahl nicht erneut an. Uwe Pomplun wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Weitere, zum Teil neue Mandatsträger sind Meik Tabatt (2. Vorsitzender), Dennis Brinkmann (Eventmanager), Axel Lustig (Haus- und Grundstückswart) und Bruno Matzke, der zum Kassenwart wiedergewählt wurde.
Im Beirat sind neu Harmut Jandek und Joachim Hafer. Dr. Jörg Bömermann wurde erneut gewählt. Den Posten des Kassenprüfers besetzt Rainer Striek. Der Vorstand verabschiedete Jutta Pomplun mit herzlichem Dank für ihre Arbeit als Kulturwartin.
Finanziell steht der Verein gut da, so das Fazit von Kassenwart Matzke. Das Haus ist gut belegt: Von Yoga, über VHS-Kurse, bis zu Musikunterricht, Ausstellungen und Chorproben ist alles vertreten.
Die nächste Jahreshauptversammlung soll am 11. Februar 2022 stattfinden, der Dorfputz am 26. März, die Dorfplatzeinweihung am Wochenende 13. bis 15. Mai mit einem Weinfest, die Ergänzung der Bühne mit einem Dach und weitere Events und Ausflüge. „Wir werden hier und da auf Eure Hilfe angewiesen sein“, so die Bitte aus dem Vorstand in die Mitgliederrunde. „Auf der Aida sagen die Leute: 70 ist das neue 50, also ran.“